KI Revolution bei der Dokumentenverarbeitung – GFC kooperiert mit Evy Solutions
Tag für Tag sind Unternehmen mit einer Flut an eingehenden Dokumenten konfrontiert – von Bestellungen über Reklamationen bis hin zu den unterschiedlichsten Anfragen. Das deutsche KI-Startup Evy Solutions hat eine Software entwickelt, die eingehende Dokumente automatisch sortiert, Inhalte ausliest und eine automatisierte Weiterverarbeitung ermöglicht. GFC kooperiert jetzt mit Evy, um die Dokumentenanalyse mit Künstlicher Intelligenz in die Breite zu bringen.
„KI-Lösungen sind eine spannende Möglichkeit für unsere Kunden, ihre Digitalisierung auf die nächste Ebene zu heben“, sagt Christoph Hinseln, Geschäftsführer der GFC-Gruppe. „Das Serviceangebot der GFC schafft alle Voraussetzungen, um darauf aufbauend im Geschäftsalltag auch von Künstlicher Intelligenz zu profitieren.“
KI-Lösungen der GFC-Gruppe
„Die KI-basierte Software von Evy revolutioniert den Umgang mit Dokumenten und ist ein Glücksfall für den KI-Standort Deutschland. Sie wurde komplett hierzulande entwickelt und ist zu hundert Prozent DSGVO-konform“, ergänzt der Unternehmensberater Frank Eismann, der die GFC-Gruppe begleitet.
Doch wie funktionieren solche KI-gestützten Systeme konkret? Wann macht der Einsatz Sinn und wann nicht? Was müssen Unternehmen tun, um davon wirklich zu profitieren? Wir haben mit Michael Vogel gesprochen, einem der Gründer und Geschäftsführer von Evy Solutions.
Evy ist auf „KI-gestützte Dokumentenverarbeitung und Prozessautomatisierung“ spezialisiert. Was genau heißt das?
Michael Vogel: Wir haben eine Künstliche Intelligenz entwickelt, die Inhalte in Dokumenten erkennen kann – ähnlich wie ein Mensch. Damit wird eine Blindverarbeitung möglich. Ein Beispiel: Alle E‑Mails, die bei einer Adresse wie service@MeineFirmaXYZ.de reinkommen, klassifiziert unsere Software und leitet sie in die richtigen Abteilungen. Dabei werden beispielsweise Bestellungen erkannt, rausgezogen, ausgelesen und zum Beispiel mit SAP gematcht. Grundsätzlich ist der Ablauf immer ähnlich: Wir holen Dokumente ab oder nehmen sie entgegen, analysieren und klassifizieren sie, lesen relevante Informationen aus und übertragen sie in bestehende Systeme.
Die Nutzer profitieren also davon, dass sie die Flut an eingehenden Dokumenten nicht mehr manuell sichten müssen?
Ja genau, dadurch ergibt sich eine Zeit- und Kostenersparnis, die sich auch schon vor dem Einsatz der Lösung konkret beziffern lässt. Sie liegt im Schnitt bei 80 bis 90 Prozent. Einer unserer Kunden hatte ursprünglich über 20 Mitarbeiter abgestellt, um eingehende E‑Mails zu sortieren. Jetzt können das zwei Personen erledigen. Die freigewordenen Mitarbeiter sind in die Produktion gewandert. Für einen Elektronik-Konzern haben wir den Bestellprozess automatisiert – und die Reaktionszeit von 24 Stunden auf 3 Sekunden beschleunigt. Ein weiterer Vorteil ist die geringere Fehleranfälligkeit: Wenn ich als Mensch aus einer mehrseitigen Bestellung zahlreiche Positionen per Hand übernehmen muss, schleichen sich mit der Zeit Fehler ein. Da ist die Künstliche Intelligenz viel präziser.
KI hat den Ruf, sehr viele Daten zu benötigen und aufwändig in der Einrichtung zu sein. Wie sieht das bei den Evy-Lösungen aus?
Michael Vogel: Das trifft auf uns nicht zu, unsere KI ist in wenigen Stunden einsatzbereit. Sie ist bereits vortrainiert. Wir empfehlen aber immer auch ein individuelles Anlernen. Jedes Unternehmen arbeitet schließlich anders. Nehmen wir als Beispiel Bestellungen. Dann stellt sich bei der Bestellnummer die Frage: Ist sie vom Kunden? Oder vom Lieferanten? Und was soll damit passieren? Das muss die KI lernen. Wir führen deshalb immer ein Onboarding durch und bitten unsere Kunden darum, uns von ihren 10 wichtigsten Kunden je zwei bis drei Dokumente zu schicken. Das reicht schon. Wir brauchen keine 100.000 Dokumente. Das Training ist dann nach etwa 4 Stunden abgeschlossen. Der Kunde bekommt die Zugangsdaten, eine einführende Schulung und kann dann direkt produktiv damit arbeiten.
Die Zugangsdaten sind für ein Online-Portal?
Michael Vogel: Ja, genau. Der Kunde muss nichts installieren. Die Lösung ist in der Cloud – und zwar DSGVO-konform. Wir legen großen Wert auf Datenschutz. Außerdem ist die Software zertifiziert nach SOC 1 Typ 2– und damit zugelassen für die Blindverarbeitung rechnungsrelevanter Vorgänge. Das ist zur Zeit für solche KI-Systeme ziemlich einzigartig.
Und in diesem Portal kann der Kunde dann festlegen, welche Dokumente reinkommen und wo die daraus ausgelesenen Informationen hingehen sollen?
Michael Vogel: Richtig. Für die Dokumentenübergabe gibt es mehrere Möglichkeiten. Wir können ganze E‑Mail-Postfächer überwachen und die Mails automatisch verarbeiten. Manche Unternehmen richten in ihrem Postfach auch einen Unterordner „An Evy“ ein. Da schiebt ein Mitarbeiter dann alle Mails und Dokumente rein, die die KI analysieren soll. Die Dokumente können aber auch per Mail an uns geschickt oder per SFTP übertragen werden. Bei der Ausgabe sind wir total flexibel, weil wir die Software von Grund auf selbst entwickelt haben. Wir unterstützen Formate wie CSV, XML und JSON und können die Daten direkt in Systeme wie Microsoft 365, ELO oder SAP reinschieben. Im Portal kann der Kunde die Regeln für Input und Output selbst bestimmen – und die KI sogar selbst für neue Dokumententypen anlernen.
Wann bietet sich der Einsatz der Lösung an? Und wann eher nicht?
Michael Vogel: Der Einsatz lohnt sich immer, wenn Daten aus eingehenden Dokumenten mit viel manuellem Aufwand in bestimmte Systeme übertragen werden müssen. Es muss aber eine gewisse Mindestinfrastruktur vorhanden sein. Wenn es keine Systeme gibt, in die wir die fertigen Daten schieben können, bringt es nicht viel. IT-Dienstleister wie die GFC schaffen also den Rahmen, in dem sich der Einsatz lohnt. Auch die Anzahl der zu verarbeitenden Dokumente ist entscheidend. Wenn es pro Tag nur eine Hand voll sind, lohnt es sich nicht. Unser Einstiegsangebot liegt bei 550 Euro im Monat. Da ist das Anlernen und Training einer kundenspezifischen KI und die Verarbeitung von 12.000 Dokumenten inkludiert.
Über Evy Solutions
Die Evy Solutions GmbH wurde 2017 von Michael Vogel und Arian Storch gegründet. Mit 30 Mitarbeitern unterhält das KI-Startup heute Standorte in Köln, München und Leipzig. Das Angebot dreht sich konsequent um die Verarbeitung von Dokumenten mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz. Neben einer Lösung für die automatisierte Postfachverwaltung bietet Evy branchenspezifische Software für die Verarbeitung von Bestellungen, Transportaufträgen und Mandantendokumenten. Das Unternehmen wurde unter anderem von der Fachzeitschrift com! zu einem der heißesten Startups gekürt und von der Wirtschaftswoche mit dem Digital Champion Award ausgezeichnet.
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